Die Kemnather Passion hat eine lange Tradition, allerdings eine mit großer Pause. Die erste Fassung stammt bereits aus dem Jahr 1731. Das Spiel wurde aber auf dringenden Wunsch der Kirche am 08. März 1763 verboten.

Die Anfänge

Die erste Fassung der Kemnather Passionsspiele, die "Charfreytag Comedie" wie sie bis heute im Bischöflichen Zentralarchiv vorliegt, bildet den Grundstein für die leidenschaftlichen Aufführungen der Kemnather im 18. Jahrhundert. Geschrieben von den Mönchen des Franziskanerklosters Sankt Antonius in Kemnath wurde die Passion den ganzen Karfreitag vor dem Haus des Landrichters am Stadtplatz gespielt. Dort war der Ölberg nachgebaut. Das ganze Volk aus Stadt und Land half zusammen, um diese Passionsvorstellungen zu einem dem damaligen Zeitgeist entsprechenden Festakt zu machen. 

Das Verbot

Mit der Zeit arteten die Feierlichkeiten rund um die Passion immer mehr aus: Rohheiten und Übergriffe der Darsteller, Unglücksfälle, Raufereien bei den Zechgelagen und mancherlei sonstige Verstöße gegen Gesetz, Zucht, Ordnung und gute Sitte traten zutage - so lange, bis es der kirchlichen Oberbehörde, dem Konsistorium (später Ordinariat) Regensburg, zu viel wurde. Das Konsistorium sah sich gezwungen, dem wilden Treiben gegenzusteuern und wandte sich mit der Bitte um Unterstützung an die Amberger Regierung. Diese ließ dem Kemnather Magistrat eine Entschließung zukommen, die "künftighin dergleichen Passionstragedievorstellungen auff ofentl. Plaz am bemelten Charfreytag" gänzlich untersagte. Die Prozessionen sollten "zu solcherzeit und dergestalten eingestellet werden (...), daß selbe noch vor nachtszeit geendet". Weiterhin wurde dem Magistrat auferlegt, "dergleichen ohnförmlichkeiten zu unterlassen, nebstdeme das ohngebierliche ville und spatte zächen an disem tag keineswegs mehr zu gestatten."

Den Magistrat kümmerte das Verbot zunächst recht wenig - bis sich das Regensburger Konsistorium im Jahr 1766 erneut bei der Regierung beschwerte. Unter Androhung einer Geldstrafe und mit deutlichem Nachdruck wies die Regierung den Magistrat nochmals auf die Umsetzung der Entschließung hin. Der Lanrichter zu Kemnath wurde - ebenfalls unter Strafandrohung - dazu aufgefordert, die Durchführung der Anordnung sicherzustellen. 

Mit der neuen Regelung konnte sich die "gesamte Bürgerschaft zu Stadt Kemnath" nicht abfinden. Alle Gesuche, die Passion wie gehabt oder in anderer Form abhalten zu dürfen, wurden aber strikt und ohne weitere Diskussion abgelehnt. Die Kemnather Pasionsspiele waren damit für eine lange Zeit Geschichte. 

Die Wiederaufnahme

Den Anstoß zur Wiederaufnahme der traditionellen Passionsspiele am Karfreitag gab die 975-Jahr-Feier der Stadt Kemnath im Jahr 1983. Basierend auf der Urschrift des Kemnather Passionsspiels, das sich im Bischöflichen Diözesanarchiv Regensburg fand, wurde eine angepasste moderne Version ausgearbeitet und einstudiert. Statt durch die Stadt zu ziehen, wird seitdem alle fünf Jahre in der Mehrzweckhalle mit rund 200 Mitwirkenden gespielt und gesungen. 2013 gab es zahlreiche Neuerungen, unter anderem einen neuen Spielleiter, neue Kostüme, neue Technik.

 

Termine

Samstag, 29.03.2025, 19:30 Uhr
Samstag, 05.04.2025, 19:30 Uhr
Sonntag, 06.04.2025, 17:00 Uhr
Samstag, 12.04.2025, 19:30 Uhr
Sonntag, 13.04.2025, 17:00 Uhr
Karfreitag, 18.04.2025, 19:00 Uhr

Tickets

Der Kartenvorverkauf startet ab 7. Oktober 2024 über www.okticket.de

Kontakt

Die Ansprechpartner rund um die Kemnather Passion 2025 sind über folgende Wege erreichbar.

Anfahrt

Es sind direkt an der Mehrzweckhalle Parkplätze für PKW und Busse vorhanden.